Meine erste grosse Reise mit dem Motorrad

Okay, der Titel suggeriert jetzt mehr, als es dann doch war. 🙂

Ich bin viel auf zwei Rädern unterwegs – eigentlich immer wenn ich kann.
Deswegen war auch schon an vielen Orten mit dem Motorrad.
Es vergeht kaum ein Jahr, in dem ich nicht die Taschen an meinem Krad befestige und für ein paar Tage wegfahre.

Trotzdem waren die Orte selten mehr wie 600 oder 800 Kilometer von meinem Zuhause entfernt.
Die Dolomiten, die Côte d’Azur, der Harz oder Norditalien – um nur einige Orte zu nennen.

Diese Reisen waren immer geplant und auf ein bis zwei Wochen beschränkt.
Ausserdem war ich nur selten alleine unterwegs, sondern fuhr in den meisten Fällen in einer Gruppe.

Es wurde also in der Gruppe besprochen was wir alles benötigen und wie wir die Motorräder beladen sollten.

Und da war dann der Tag, an dem ich alleine eine grössere Strecke zurücklegen sollte.
Das möglichst schnell, bei schlechten Wetterverhältnissen und ich wusste, dass ich auf unbestimmte Zeit weg bleiben werde.

Mein Vater kam aus gesundheitlichen Gründen auf die Intensivstation und es war davon auszugehen, dass es seine letzte Reise sein wird.
Nun wollte ich so schnell wie möglich bei ihm sein und auch meiner Mutter, in dieser schweren Zeit. beistehen.

Das Ding war nur, dass meine Eltern zu diesem Zeitpunkt am schönen Golf von Neapel lebten – also gut 1’100 Kilometer von meinem Wohnort entfernt.

Die schnellste Möglichkeit dorthin zu kommen und dabei alles mitnehmen was ich brauchen werde, wäre mit einem Auto zu fahren.
Da ich aber zu diesem Zeitpunkt kein eigenes Auto hatte, blieb als einzige Möglichkeit, mit dem Motorrad zu fahren.

Dass es Ende Januar war, machte die Sache weder besser noch angenehmer – zumindest nicht für die Strecke bis nach Mailand.

Innerhalb von zwei Stunden war alles gepackt, mein Motorrad beladen und ich unterwegs in Richtung Süden.
Ähm ja, es war bereits 18.00 Uhr – also auch nicht gerade ein Vorteil.

zürich-neapel-motorrad-01

Ich startete in die Nacht und war froh, dass der Winter keine Spuren hinterlassen hatte.
Denn die Strassen waren frei von Schnee und trocken.
Toll dachte ich, dann wird es ja gar nicht sooo haarig mit den 1’100 Kilometer.

Dachte ich mir . . .

Wie so vieles, sollte auch das anders kommen.
Denn als ich den Gotthardtunnel in Airolo verliess, war ich im Winter angekommen.

Meine Idee war, in dieser Nacht bis zu meinen Eltern durch zu fahren.

Über diese Idee musste ich auf dieser Reise genauso nachdenken, wie über das Thema ‚ wie belade ich mein Motorrad richtig‘ und über das Thema ‚Motorradtransport‘.
Ebenfalls sollte mir klar vor Augen geführt werden, dass man, zumindest in Süditalien, weite Strecken besser auf der Autobahn zurücklegen sollte, zumindest wenn man eine gesteckte Etappe auch sicher erreichen will.

Der Strassenbelag ist auf den Landstrassen schlicht eine Katastrophe.

Alles was ich auf meiner ersten ‚grossen‘ Motorradtour erlebt habe, werde ich Dir hier in meinem Blog erzählen und natürlich auch ein paar tolle Motorradtouren in den Regionen Campania (Kampanien), Basilicata (Basilikata) und Puglia (Apulien).

Dazu gebe ich Dir hier viele gute Tipps, welche Orte Du in diesen Regionen ein Besuch wert sind, wo Du gute Restaurants findest und natürlich, auf was Du auf einer grossen Motorradtour achten sollst genauso was in Italien besonders zu beachten ist.

Ich aber pfeilte weiter durch die Nacht und mein Reisetempo wurde immer höher, denn die Strecke hat es in sich, auch wenn die Autobahn über den Apennin heute wesentlich angenehmer zu fahren ist.
Italien hat mächtig in neue Tunnels investiert und so ist die Autobahn heute nicht mehr so kurvenreich und breiter und somit angenehmer zu fahren.

Eine ZZR 1200 ist jetzt auch nicht gerade das Motorrad, welches nur träge auf Bewegungen mit der rechten Hand reagiert und so hatte ich den Apennin schnell hinter mir und durchquerte die Region Umbria in Richtung Rom.

Trotzdem, die Strecke von Mailand bis zum Apennin und nach dem Apennin bis Rom kann sich unangenehm in die Länge ziehen.

Die Müdigkeit zwang mich die Autobahn in Orte zu verlassen und ein Zimmer zu suchen.
Ich übernachtete in Viterbo, ca. 80 Kilometer vor Rom.
Das die Region Lazio traumhaft schön ist, sollte ich erst am nächsten Morgen sehen – auf meiner Weiterreise.

zürich-neapel-motorrad-03

Am nächsten Morgen ging es dann im gestreckten Galopp weiter zu meinem Vater, nach Mugnano di Napoli.

Ich mag die Region um Neapel sehr, am meisten gefällt mir der Ausblick auf den mächtigen Vesuv.
Der schlafende Vulkan, der so ruhig und mächtig da steht.
Manchmal ist der Gipfel mit Puderzucker überzogen.
So sanft er dann aussieht, lässt einem beinahe vergessen, dass beim grossen Ausbruch, 79 n. Chr. gleich neben dem Vesuv vier römische Städte in der Lava versunken sind.

Die Orte Pompeji, Herculaneum, Stabiae und Oplontis – wovon Pompeji sicher die bekannteste ist und jedes Jahr von etwa 3.4 Millionen Touristen besucht wird.

Traumhaft ist auch die Aussicht auf den Golf von Neapel.

um die Bilder zu vergrössern, bitte anklicken

Doch für alle diese Schönheiten hatte ich in diesem Moment überhaupt keine Augen.

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2 Antworten auf “Meine erste grosse Reise mit dem Motorrad”

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