Internationales Abkommen über den Strassenverkehr von 1949


Inhaltsverzeichnis


Vorwort

Das Abkommen über den Strassenverkehr von 1949, auch das Genfer Abkommen genannt, ist nicht das erste internationale Abkommen über den Strassenverkehr.
Es gab bereits 1909 ein solches Abkommen und 17 Jahre später folgte das Abkommen über den Kraftfahrzeugverkehr von 1926 (Paris).

Die Schweiz hat das Abkommen von 1926 zwar unterschrieben aber nie ratifiziert.

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Wird in diesen Ländern ausstellt

Unter anderem kann ein Internationaler Führerschein nach dem Abkommen von 1949 in diesen Ländern ausgestellt werden:

    • Österreich

Die Schweiz, Deutschland, Liechtenstein stellen keine Internationale Führerschein nach diesem Abkommen aus!

Luxemburg hat das Abkommen von 1949 unterschrieben und ratifiziert.
Generell werden Internationale Führerscheine nach dem Wiener Übereinkommen von 1968 ausgestellt.

Ob Luxemburg auch Internationale Führerscheine nach dem Genfer Abkommen von 1949 ausstellen kann muss nachgefragt werden.

Allgemeines


abgeschlossen in Genf am 19. September 1949


Spezielles

    • Ein Internationaler Führerschein nach diesem Abkommen ist für sich alleine gültig.
      Wenn keine nationalen Gesetze etwas anderes verlangen, muss kein nationaler Führerschein mitgeführt werden.
    • Dieses Abkommen wurde von den meisten Staaten unterschrieben und ratifiziert.
      Nur nicht von der Schweiz, Deutschland und Liechtenstein.

Man kann im Grossen und Ganzen sagen, dass die Länder, welche das Abkommen von 1949 ratifiziert haben, dafür das Übereinkommen von 1968 nicht ratifiziert haben – und umgekehrt.

So gibt es zwei Gruppen von Ländern, welche das Abkommen, der jeweils anderen nicht anerkennen.

Rechtliches

Art. 1

1. Unter Wahrung ihres Rechtes, die Benutzung ihrer Strassen zu regeln, vereinbaren die Vertragsstaaten, dass ihre Strassen unter den in diesem Abkommen festgelegten Bedingungen dem internationalen Verkehr dienen sollen.

2. Kein Vertragsstaat ist gehalten, die Vergünstigungen dieses Abkommens, Kraftfahrzeugen [Motorfahrzeugen], Anhängern oder Führern einzuräumen, die sich ohne Unterbrechung mehr als ein Jahr auf seinem Gebiet aufgehalten haben.

Art. 2

1. Die Anhänge zu diesem Abkommen gelten als wesentliche Bestandteile des Abkommens; jedoch kann jeder Staat bei Unterzeichnung, Ratifikation oder Beitritt oder zu irgendeinem späteren Zeitpunkt erklären, dass er die Anhänge 1und 2 nicht anwenden werde.

2. Jeder Vertragsstaat kann dem Generalsekretär der Vereinten Nationen jederzeit mitteilen, dass er vom Zeitpunkt der Mitteilung an durch die von ihm früher nach Absatz 1 dieses Artikels ausgeschlossenen Anhänge 1 und 2 gebunden sei.

Art. 3

1. Massnahmen, die alle oder einzelne Vertragsstaaten vereinbart haben oder noch vereinbaren werden, um den internationalen Strassenverkehr durch Vereinfachungen der Vorschriften für das Zoll-, Polizei- oder Gesundheitswesen oder auf an-deren Gebieten zu erleichtern, entsprechen dem Sinne und Zweck dieses Abkommens.

2. a) Jeder Vertragsstaat kann eine Sicherstellung für alle Einfuhrzölle und -abgaben verlangen, die ohne solche Sicherstellung bei der Einfuhr jedes zum internationalen Verkehr zugelassenen Kraftfahrzeuges [Motorfahrzeuges] erhoben würden.

b) Bei der Anwendung dieses Artikels wird jeder Vertragsstaat die Sicherheitsleistung einer auf seinem Gebiete bestehenden und einem internationalen Verbände angeschlossenen Organisation anerkennen,wenn sie für das Kraftfahrzeug [Motorfahrzeug] ein internationales Zollpapier (zum Beispiel ein Grenzpassierscheinheft) ausgestellt hat.

Art. 24

1. Alle Vertragsstaaten gestatten ohne neue Prüfung jedem in ihr Land kommenden Führer,der die Bedingungen des Anhanges 8 erfüllt, auf ihren Strassen Kraftfahrzeuge [Motorfahrzeuge] der in den Anhängen 9 und 10 umschriebenen Gattungen zu führen, für die dem Führer auf Grund einer Eignungsprüfung von der zuständigen Behörde eines anderen Vertragsstaates oder eines seiner Teilgebiete oder durch einen von dieser Behörde ermächtigten Verband ein gültiger Führerschein ausgestellt worden ist.

2. Die Vertragsstaaten können aber von den in ihr Land kommenden Führern verlangen, dass sie einen internationalen Führerschein nach dem Muster des Anhanges 10 mitführen, besonders dann, wenn der Führer aus einem Lande kommt, in dem kein nationaler Führerschein erforderlich ist, oder wenn sein nationaler Führerschein nicht dem Muster in Anhang 9 entspricht.

3. Der internationale Führerschein wird den Führern, die ihre Eignung nachgewiesen haben, von der zuständigen Behörde eines Vertragsstaates oder eines seiner Teilgebiete oder von einem durch diese Behörde ermächtigten Verband ausgestellt und von der Behörde oder dem Verband mit Siegel oder Stempel versehen. Der Führerschein ermächtigt seinen Inhaber, in allen Vertragsstaaten Kraftfahrzeuge [Motorfahrzeuge] der Gattungen zu führen, für die er ausgestellt ist.

4. Das Recht, von einem nationalen oder internationalen Führerschein Gebrauch zumachen, kann aberkannt werden, wenn die Voraussetzungen für ihre Erteilung offensichtlich nicht mehr erfüllt sind.

Länder die das Abkommen von 1949 ratifiziert haben

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 Vertragsstaaten Unterschrift

Beitritt (a)
Nachfolge (d)
Ratifizierung

.
 Ägypten 19 Sep 1949 28 May 1957
 Albanien  1 Oct 1969 a
 Algerien 16 May 1963 a
 Argentinien 25 Nov 1960 a
 Australien  7 Dec 1954 a
 Bangladesch  6 Dec 1978 a
 Barbados  5 Mar 1971 d
 Belgien 19 Sep 1949 23 Apr 1954
 Benin  5 Dec 1961 d
 Botswana  3 Jan 1967 a
 Bulgarien 13 Feb 1963 a
 Burkina Faso 31 Aug 2009 a
 Chile 10 Aug 1960 a
 Côte d’Ivoire  8 Dec 1961 d
 Demokratische Republik Kongo  6 Mar 1961 d
 Dänemark 19 Sep 1949  3 Feb 1956
 Dominikanische Republik 19 Sep 1949 15 Aug 1957
 Ecuador 26 Sep 1962 a
 Fidschi 31 Oct 1972 d
 Finnland 24 Sep 1958 a
 Frankreich 19 Sep 1949 15 Sep 1950
 Georgien 23 Jul 1993 a
 Ghana  6 Jan 1959 a
 Griechenland  1 Jul 1952 a
 Guatemala 10 Jan 1962 a
 Haiti 12 Feb 1958 a
 Island 22 Jul 1983 a
 Indien 19 Sep 1949  9 Mar 1962
 Irland 31 May 1962 a
 Israel 19 Sep 1949  6 Jan 1955
 Italien 19 Sep 1949 15 Dec 1952
 Jamaika  9 Aug 1963 d
 Japan  7 Aug 1964 a
 Jordanien 14 Jan 1960 a
 Kanada 23 Dec 1965 a
 Kambodscha 14 Mar 1956 a
 Kongo 15 May 1962 a
 Kuba  1 Oct 1952 a
 Kirgistan 22 Mar 1994 a
 Laos  6 Mar 1959 a
 Libanon 19 Sep 1949  2 Aug 1963
 Lesotho 27 Sep 1973 a
 Litauen  4 Feb 2019 a
 Luxemburg 19 Sep 1949 17 Oct 1952
 Madagaskar 27 Jun 1962 d
 Malawi 17 Feb 1965 d
 Malaysia 10 Sep 1958 a
 Mali 19 Nov 1962 d
 Malta  3 Jan 1966 d
 Monaco  3 Aug 1951 a
 Montenegro 23 Oct 2006 d
 Marokko  7 Nov 1956 d
 Namibia 13 Oct 1993 d
 Niederlande 19 Sep 1949 19 Sep 1952
 Neuseeland 12 Feb 1958 a
 Niger 25 Aug 1961 d
 Nigeria  3 Feb 2011 a
 Norwegen 19 Sep 1949 11 Apr 1957
 Österreich 19 Sep 1949  2 Nov 1955
 Papua New Guinea 12 Feb 1981 a
 Paraguay 18 Oct 1965 a
 Peru  9 Jul 1957 a
 Philippinen 19 Sep 1949 15 Sep 1952
 Polen 29 Oct 1958 a
 Portugal 28 Dec 1955 a
 Südkorea 14 Jun 1971 d
 Ruanda  5 Aug 1964 d
 Rumänien 26 Jan 1961 a
 Russland 17 Aug 1959 a
 San Marino 19 Mar 1962 a
 Schweden 19 Sep 1949 25 Feb 1952
 Schweiz 19 Sep 1949
 Senegal 13 Jul 1962 d
 Serbien 12 Mar 2001 d
 Sierra Leone 13 Mar 1962 d
 Singapur 29 Nov 1972 d
 Slowakei  1 Feb 1993 d
 Slowenien 13 Jul 2017 d
 Südafrika 19 Sep 1949  9 Jul 1952 a
 Spanien 13 Feb 1958 a
 Sri Lanka 26 Jul 1957 a
 Syrien 11 Dec 1953 a
 Thailand 15 Aug 1962 a
 Togo 27 Feb 1962 d
 Trinidad und Tobago  8 Jul 1964 a
 Tschechische Republik  2 Jun 1993 d
 Tunesien  8 Nov 1957 a
 Türkei 17 Jan 1956 a
 Uganda 15 Apr 1965 a
 Ungarn 30 Jul 1962 a
 Vereinigte Königreich Grossbritannien und Nordirland 19 Sep 1949  8 Jul 1957
 Vereinigte Staaten von Amerika 19 Sep 1949 30 Aug 1950
 Vatikanstadt  5 Oct 1953 a
 Venezuela 11 May 1962 a
 Vereinigte Arabische Emirate 10 Jan 2007 a
 Vietnam  2 Nov 1953 a
 Zentralafrikanische Republik 4 Sep 1962 d
 Zimbabwe  1 Dec 1998 d
 Zypern  6 Jul 1962 d

*** Ich übernehme keine Verantwortung für die Richtigkeit der Angaben ***

Diese Angaben wurden nach bestem Wissen zusammengetragen.
Trotzdem können einzelne Angaben nicht richtig sein oder die Gesetzeslage in einem Land hat sich verändert.

Für die korrekte Angabe welches Abkommen im Zielland noch gültig ist, wende Dich am besten direkt an die Botschaft des betreffenden Landes.


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